Eine aufstrebende Macht in Ostasien mit dem Traum eines eurasischen Imperiums (Die Expansion Goguryeos im globalgeschichtlichen Kontext)


Gründung und frühe Expansion Goguryeos

Goguryeo wurde 37 v. Chr. von Jumong in Jolbon (heutiges Jian, China) gegründet.
Ursprünglich ein kleines Stammesreich, wuchs es rasch, indem es die Vier Han-Kommandanturen zurückdrängte und Nachbarstämme wie Buyeo, Okjeo und Dongye integrierte.
Bereits im 2. Jahrhundert war es eine dominante Macht in Nordostasien.




[Globaler Kontext] Frühes bis mittleres 4. Jahrhundert


Ostasien befand sich im Wandel zur Herrschaft der Nordvölker – Goguryeo war ein Vorreiter dieses Wandels.




Die großen Eroberungen von König Gwanggaeto (reg. 391–413)

König Gwanggaeto dehnte Goguryeos Territorium stärker aus als jeder andere Herrscher.
Durch reiterei-basierte Kriegsführung, Integration verschiedener Ethnien und aktive Diplomatie schuf er die Grundlage für ein imperiales System.

Wichtige Eroberungen


Der Gwanggaeto-Stele ist das markanteste Propagandawerk des alten Ostasiens – ein Monument imperialer Legitimität.




Südexpansion unter König Jangsu & Verlegung der Hauptstadt (reg. 413–491)

König Jangsu, Sohn Gwanggaetos, verlagerte die Hauptstadt von Gungnae nach Pjöngjang und leitete eine umfassende Expansion nach Süden ein.

  • 475 n. Chr.: Eroberung von Hanseong (Hauptstadt Baekjes)

  • Goguryeo-Kultur breitete sich bis in die zentrale Halbinsel aus

  • Politisch-militärisches Zentrum für Mandschurei und Korea etabliert

Zu dieser Zeit war Goguryeo das stabilste imperiale System in Ostasien, während China noch zersplittert war.




Zeitgleiches Weltgeschehen


Goguryeo war in dieser Zeit ebenbürtig oder sogar überlegend gegenüber Nordchinas Königreichen wie den Nördlichen Wei.




Warum war Goguryeo ein „Imperium“?

  • Ausdehnung: Nördliche koreanische Halbinsel + gesamte Mandschurei

  • Multiethnische Struktur: Integration von Malgal, Buyeo, Liaodong-Völkern

  • Unabhängige Diplomatie: Gleichwertige Beziehungen mit Wei, Baekje, Silla, Japan

  • Eigenständige Kultur: Verschmelzung von Buddhismus, chinesischer Schrift, Wandmalereien und Militärtechnologie

Ein Imperium vereint Land, Kultur und Völker – Goguryeo erfüllte all diese Voraussetzungen.



 

Fazit: Goguryeo in der Weltgeschichte

Im 4.–5. Jahrhundert war Goguryeo die stärkste Macht in Ostasien.
Im globalhistorischen Maßstab ist es der einzige koreanische Staat, der mit Fug und Recht als „Imperium“ gelten kann.







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